Quito – kreative Stadtentwicklung gefragt

Dorothea LoosliAllgemein, Ecuador

Nirgendwo ziehen mehr Menschen vom Land in die Stadt als in Lateinamerika. Laut einer UN-Studie leben bereits mehr als 80 Prozent der Lateinamerikaner/innen in den Städten, die Folgen sind dramatisch. Ein Viertel der Städtebevölkerung haust in Favelas. Sie können sich keine Mieten leisten und die Barackensiedlungen wuchern an den Rändern ins Land. Die Erschliessung mit Strom, Wasser und Strassen wird sehr teuer, was wiederum die bereits Benachteiligten trifft. In Quito ist es nicht anders, das Tal ist voll (siehe Bild)!
Einige Länder suchen nach neuen Lösungen, so werden in Chile die Grundgerüste von Häusern errichtet und für das Drumherum wie Isolation, Fenster, Türen usw. sind die Bewohner selbst zuständig und lösen die offenen Bedürfnisse auf ihre Weise.
In Venezuela/Caracas wurde ein über 190 Meter hoher Büroturm gebaut, welcher allerdings nie vollendet wurde. Dieser wurde nun auch von den Ärmsten auf ihre Weise fertiggestellt und bewohnt.
In Kolumbien/Medellin werden die Favelas an den Berghängen durch Rolltreppen mit dem Stadtzentrum verbunden. Dies sind faszinierende Ansätze und zeigen wie kreativ Problemlösungen aussehen können!

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Bild: Beat Loosli