Die Freiheit, die Haiyan's zulässt!

Dorothea LoosliAllgemein, Menschenrechte

Der sog. Super Taifun Haiyan hat unvorstellbar vielen Menschen das Leben geraubt und den zurückgebliebenen die Zukunft zerstört. Die Bilder berühren uns, bereits den Geschmack der Zerstörung können wir uns nicht vorstellen und was es heisst, vor dem wirklichen Nichts zu stehen – ohne Versicherung, erst recht nicht.
Die in den Ozeanen gespeicherte Hitze macht extreme Wirbelstürme wahrscheinlicher, eine Auswirkung des Klimawandels. Dieser betrifft in erster Linie die Menschen, die am wenigsten zum Treibhauseffekt beigetragen haben. Dafür spenden wir ja dann…

Wieso gilt eigentlich im Bereich des Klimawandels nicht auch der Grundsatz, der in allen Religionen anerkannt ist und in der Philosophie über den kategorischen Imperativ von Kant bis zu Rawls Differenzprinzip vereinfacht auf den Satz «was du nicht willst das man dir tu, das füg auch keinem andern zu» herunter gebrochen werden kann? Ein weltweit anerkannter Konsens, der besagt, dass unsere Freiheit soweit geht, bis sie die Freiheit unseres Nächsten tangiert, ihn schädigt oder bedroht.

Im Klimaschutz treten wir diese Grenze der Freiheit mit den Füssen und führen uns auf, als wäre das Recht auf freien Emissionsausstoss ein Menschenrecht. Aber aufgepasst, unsere Freiheit des Emissionsausstosses bringt Zerstörung und Tod – Super-Taifune!

Gemäss dem Konsens der sog. goldenen Regel würde das Recht auf Emissionen nur im Rahmen der Befriedigung von Grundbedürfnissen gelten. Mit dem herausgenommenen Recht der hohen Emissionen, das wir durch unseren Wohlstand und der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit begründen, bringen wir Menschen um und zerstören ihre Existenz – wenn in Warschau nicht darüber diskutiert wird, sollte sich vielleicht der internationale Gerichtshof darum kümmern?

goldene RegelII